Antiquariat Bernard Richter, Baden-Baden, Germany




[Prodromi: Dezember 1743: Indizierung] | März 1744

1.
vti vngdomen och Gustavianska familien.
Von meiner Jugend und von der Gustavianischen Familie.
2.
vti Venedig om then skiöna Palais.
Von Venedig und dem schönen Palast.
3.
vti Sverje om himelens hwita sky
Von Schweden und den weißen Wolken am Himmel.
4.
vti Leipsig, om den som låg vti siudhett watn.
Von Leipzig und dem, der in siedendem Wasser lag.
5.
om den som ramlade med keden ned i diupet.
Von einem, der mit einer Kette in der Tiefe rasselte.
6.
om konungen, som gaf i en torparestuga så dyrbart.
Vom König, der in einer Bauernhütte etwas so Kostbares verschenkte.


7. om drengen som wille jag skulle resa bort.
Vom Knecht, der meine Abreise wünschte.


8. om mina förnöjligheter om nättren.
Von meinen Verzückungen in den Nächten.
- vndrade på mig at intet hafwa qwart af at giöra för egen heder, så at jag kenning deraf.
- at intet wara porterad för Sexen, jag warit i all mina dagar.
- Wunderte mich über mich selbst, daß es mir keine Freude mehr machte, für eigene Ehre zu arbeiten.
- Daß ich keinen Gefallen mehr an dem andern Geschlecht fand, was ich mein Leben lang gehabt hatte. [in der dt. Übers. sind die beiden Punkte nicht hervorgehoben bzw. getrennt].
9.
huru jag warit in exstasibus vigilibus fast hela tiden.*
Wie ich mich fast die ganze Zeit in nächtlichen Ekstasen befand.


10.
huru jag satt mig emot andan.
- och huru jag då tychte derom, men fant sedan det warit galenskaper, vtan lif och samanhang.
Wie ich mich dem Geist widersetzte und wie es mir damals gefiel. Später aber merkte ich, daß das Torheiten gewesen waren ohne Sinn und Verstand. So werde ich früher in meinen Schriften viele Torheiten geschrieben haben, in dem Grade, wie mir die Kraft des Geistes damals fehlte. Denn die Fehler stammen von mir, aber nicht die Wahrheiten. Zuweilen verfiel ich in ungeduldige Gedanken. Wenn die Arbeit nicht so leicht ging wie ich wollte, pochte ich darauf, daß ich es doch nicht meinetwegen täte. Sah meine Unwürdigkeit ein und dankte Gott für die Gnade.


11. Ich beobachtete, daß seit meiner Ankunft im Haag der Trieb und die Eigenliebe für meine Arbeit vergangen war, worüber ich mich selbst wunderte. Wie die Neigung zu Frauen, die meine Hauptleidenschaft gewesen war, so plötzlich aufhörte. Wie ich die ganze Zeit nachts den besten Schlaf hatte, der überaus wohltuend war. Meine Ekstasen vor und nach dem Schlafe. Meine klaren Gedanken in den Dingen.

Wie ich mich der Kraft des Heiligen Geistes widersetzte und was darauf geschah. Wie mir grausige Gespenster erschienen, die, obwohl sie schwer gefesselt waren, sich doch in ihren Banden bewegten. Ein Tier war dabei, das nur mich angriff, aber nicht das Kind.

Glaubte auf einem Berge zu liegen, unter dem ein Abgrund war. Ich lag da auf Baumwurzeln, wollte mich aufrichten, indem ich mich an einer Wurzel festhielt, aber mein Fuß fand keinen Stützpunkt, der Abgrund war darunter. Bedeutet: daß es mir nicht möglich ist, mir selber aus dem Abgrund zu helfen.

Wie sich eine Frau neben mich legte, als sei ich wach. Ich wollte wissen, wer sie sei. Sie sprach leise und sagte, sie sei rein, ich aber röche schlecht. Das war, glaube ich, mein Schutzengel, denn da begannen die Versuchungen. å