War wirklich ich es, der Paris beschoß? - Batterie No. 1 St. Cloud. 30 Fotografien (ca. 8,5 x 11 cm), jeweils ein halbes Dutzend auf Karton aufgezogen. Jedes Foto mit handschriftlicher Erläuterung in deutscher Sprache. In roter Lw.-Flügelmappe mit gold. Front-Titeln ( "Batterie No. 1 St. Cloud"). Im Innendeckel der Mappe eingeklebt ist ein lithographierter Plan der Parkanlage von St. Cloud aus den Jahrbüchern für die deutsche Armee und Marine XVII. Band (1875). Mit roter Tinte ist in den Plan eine Legende in Form römischer Ziffern eingetragen, auf die in den Bildunterschriften der Fotografien verwiesen wird. Ohne Ort und Jahr (ca. 1890-1900). 600,-

Dokument des Erinnerns und Vergessens (der Mensch erinnert sich, die Materie vergißt derweil) - ein Kriegsteilnehmer des 1870er Krieges kehrt nach 30 (oder 20?) Jahren an den Ort eines historisch gewordenen Geschehens zurück und fotografiert die letzten schwachen Spuren von Ereignissen, die in seiner Erinnerung noch sehr frisch sind: die Beschießung von Paris durch die berühmte Batterie Nr. 1; Graf Moltke wie Kaiser Wilhelm besuchten den strategisch wichtigen und symbolträchtigen Ort vor und nach der Kapitulation der Stadt. Das Schloß von St. Cloud, ein westlicher Vorort von Paris, auf dem linken Seine-Ufer gegenüber dem Bois de Boulogne gelegen, brannte während der Belagerung von Paris aus. Der unbekannte Rückkehrer interessierte sich allerdings hauptsächlich für den von Le Notre geschaffenen 450 ha großen Park ohne den berühmt schönen Blick auf Paris irgendeine Aufmerksamkeit zu schenken. Er fotografierte abgesehen von einigen Gebäuden in Ville d’Array und zwei Gräbern ausschließlich Parkwege und –bäume, Böschungen und Gehölze : ein dunkler Fleck am Boden: das Geschossmagazin, dunkler Fleck links: Unterstand, viereckige Einsenkung: die Telegraphenstation, ein Baumstamm: „Verwundeter Akazienbaum. Die scharfen Einschläge der Granatsplitter noch ganz scharf vorhanden!“ Vom Fotografen und Gestalter des Erinnerungsalbums ist auf einigen Bildern der Schirm zu sehen, als Markierung ins Geviert gesetzt und fotografiert. Die Stellen, wo der Schirm gesetzt wurde, sind besonders schwach zu erkennen. Das Zeichen im Boden, vom Erinnerungszeichen Schirm gesetzt, weist den fotografischen Blick ab